Sim-Karte wechseln, aber Nummer behalten – so geht man vor

Autor: Bastian Ebert

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Rufnummernmitnahme
Rufnummernmitnahme

Sim-Karte wechseln, aber Nummer behalten – so geht man vor – Die Rufnummer ist mittlerweile sehr wichtig geworden, weil oft an einer Rufnummer Dienste wie WhatsApp hängen und meistens auch wichtige Zugänge über die Rufnummer abgesichert werden. So werden oft die TAN beim Banking noch als SMS versendet und wenn jemand anders die Rufnummer hat, kann es dabei Probleme geben. Daher ist es für viele Verbraucher inzwischen sehr wichtig, die Rufnummer nicht zu verlieren, sondern auch dann weiter nutzen zu können, wenn man eine neue Simkarte oder gleich einen neuen Tarif bekommt.

In diesem Artikel wollen wir zeigen, wie man eine neue Sim Karte bekommen kann, ohne die Rufnummer dabei zu verlieren und auch, wie man den kompletten Tarif wechsel und die Rufnummer behält.

HINWEIS Bei Tarifen mit Pause läuft der Vertrag auch während der Pause weiter und die Pausierung hat daher keinen Einfluss auf die Rufnummer.

Sim Karte wechseln und Tarif behalten

Im einfachsten Fall behält man den bisherigen Tarif und holt sich lediglich eine neue Sim Karte dazu. Das kann beispielsweise notwendig sein, wenn die alte Sim Karte defekt ist oder gestohlen wurde. Teilweise werden auch durch den Anbieter neue Sim Karten verschickt (beispielsweise beim Netzwechsel von Lebara ins O2 Netz). Auch die Umstellung auf eine eSIM erfolgt oft über die Kartentausch-Option.

Diese Funktion wird bei dem meisten Anbietern als Kartentausch bezeichnet und heißt meistens, dass man eine neue Simkarte mit den kompletten Daten der alten Sim Karte bekommt. Lediglich die selbst gespeicherten Kontakte sind auf der neuen Sim Karte nicht enthalten, ansonsten sind die wesentlichen Daten weitgehend gleich:

  • die Rufnummer bleibt bei einem Kartentausch gleich, die Ersatz Karte hat also weiterhin die gleiche Rufnummer
  • die PIN und PUK bleiben oft auch gleich (aber nicht immer) – man sollte daher prüfen, ob es mit der neuen Sim auch neue Zugangsdaten gibt
  • die APN Daten im Handy können von der neuen Sim Karte problemlos genutzt werden.

Im besten Fall kann man die neue Sim Karte daher einfach ins Gerät einlegen und direkt loslegen ohne etwas umstellen zu müssen. Je nach Anbieter können aber für eine Ersatz

Video: So geht man bei Vodafone beim Kartentausch vor

Simkarte und Tarif wechseln

Der komplizierter Weg ist es, sowohl Simkarte und Tarif zu wechseln und dabei oft auch noch einen neuen Anbieter zu wählen. Allerdings gibt es mittlerweile das Recht für Verbraucher, auch in solchen Fällen die eigene Rufnummer mitzunehmen und dies muss inzwischen sogar kostenlos sein. Dazu wurde die Portierung der Rufnummer zu einem neuen Anbieter einfacher gemacht, so dass es nur noch wenige Punkte gibt, die man beachten sollte.

Wird eine Portierung der Rufnummer abgelehnt, liegt es meistens daran, dass die grundlegenden Nutzerdaten nicht übereinstimmen. Die Anbieter sind verpflichtet diese Daten zu prüfen und nur wenn die Angaben übereinstimmen, darf die Portierung frei gegeben werden. Daher kann man eine große Fehlerquelle bei der Mitnahme der Rufnummer ausschalten, wenn man vorher prüft, ob beim alten und neuen Vertrag die Daten übereinstimmen. Konkret müssen folgende Punkte identisch sein:

  • Name,
  • Anschrift,
  • Geburtsdatum,
  • die zu portierende Rufnummer

Falls sich mittlerweile der Name oder die Anschrift geändert haben (Geburtsdatum bleibt ja fast immer gleich), ist es sinnvoll, die vor der Portierung beim alten Anbieter zu aktualisieren und erst dann die Mitnahme der Nummer anzustoßen, wenn die Daten auf dem neusten Stand sind und übereinstimmen.

Vor allem im Prepaid Bereich werden die Kundendaten in der Regel per Ausweis geprüft, daher kann man beim neuen Anbieter kaum andere Daten angeben. Die Änderungen bei alten Anbieter ist daher oft der einzige Weg, die Daten anzugleichen.

Generell ist die Vorgehensweise immer identisch:

  • beim alten Anbieter kündigen und dabei angeben, dass die Rufnummer zu einem neuen Anbieter mitgenommen werden soll
  • einen neuen Tarif im Handytarife Vergleich aussuchen und bei der Bestellung angeben, dass man die alte Rufnummer mitnehmen möchte – das gilt auch, wenn man die Rufnummer zu einer anderen Marke des eigenen Anbieters mitnehmen möchte (beispielsweise innerhalb der Telefonica Unternehmen und zwischen den Drillisch Marken)
  • den Rest machen die Anbieter unter sich aus und man bekommt im besten Fall nur die Bestätigung, wann die neue Simkarte ankommt und wann sie aktiv ist
  • in der Regel muss die neue Sim dann noch aktiv werden. Im Prepaid Fall erfolgt das mit Ausweis oder Pass, bei Laufzeit-Tarifen reicht oft die Eingabe der Sim Karten Nummer

Zum Termin des Anschaltzeitpunkte kann man die neuen Sim Karte dann mit dem neuen Tarif einfach nutzen.

Video: Die Rufnummernmitnahme einfach erklärt

Allgemeines rund um die Mitnahme der Rufnummer

Haben Kunden ein Recht auf ihre Rufnummer?

Nach der Novellierung des Telekommunikationsgesetzes sind Mobilfunk-Anbieter mittlerweile verpflichtet, die Mitnahme der Rufnummer zu einem anderen Anbieter zu ermöglichen. In § 46 Abs. 4 Telekommunikationsgesetz (TKG) heißt es dazu:

Um den Anbieterwechsel nach Absatz 1 zu gewährleisten, müssen Anbieter von öffentlich zugänglichen Telekommunikationsdiensten insbesondere sicherstellen, dass ihre Endnutzer ihnen zugeteilte Rufnummern bei einem Wechsel des Anbieters von öffentlich zugänglichen Telekommunikationsdiensten entsprechend Absatz 3 beibehalten können

Der aufnehmende Mobilfunkanbieter ist im Übrigen nicht verpflichtet, jeden Kunden zu akzeptieren (kein Kontrahierungszwang). In der Regel machen das mittlerweile aber alle Anbieter – niemand lehnt gerne neue Kunden ab.

Was darf die Mitnahme der alten Rufnummer kosten?

Die Entgelte für die Mitnahme der alten Rufnummer werden durch die Bundesnetzagentur festgesetzt und wurden zum Dezember 2021 auf 0 Euro abgesenkt. Kein Anbieter in Deutschland darf mehr Gebühren für die Portierung verlangen – das betrifft alle Netze und alle Tarife.

Welche Kundendaten müssen übereinstimmen?

Die Mobilfunk-Unternehmen gleichen bei einer Portierung untereinander folgende Daten ab:

Bei PrivatkundenBei Geschäftskunden
RufnummerRufnummer
NameName
GeburtsdatumKundennummer

Nur wenn diese übereinstimmen, wird die Portierung der Rufnummer eingeleitet. Sollte die Daten noch nicht gleich sein, ist es sinnvoll, sie beim aktuellen Anbieter zu aktualisieren und erst dann die Portierung einzuleiten. Damit geht man eventuellen Problemen bei der Übertragung der Rufnummer aus dem Weg

Was kann man bei Problemen tun?

Sollte es bei der Portierung der Rufnummer Probleme geben, kann man sich an die Schlichtungsstelle der Bundesnetzagentur wenden. Die Schlichtungsstelle ist eine neutrale Instanz im Rahmen des Telekommunikationsgesetzes und bietet genau bei solchen Fragen und Problemen.

Ob es sich lohnt ein Schlichtungsverfahren anzufangen ist aber nicht immer ganz klar, immerhin geht es in der Regel „nur“ um eine Rufnummer und der Aufwand, diese im privaten Bereich durch eine neue Nummer zu ersetzen, ist meistens überschaubar.

Was passiert, wenn die Portierungsfrist abgelaufen ist?

Eine Portierung kann unter Umständen auch nach der abgelaufenen Frist noch erfolgreich sein, allerdings gibt es dafür dann keine Garantie mehr. Es ist durchaus denkbar, dass die Nummer dann bereits neu vergeben wurde und damit ist sie dann natürlich nicht mehr portierbar. Aus diesem Grund sollte man sich in jedem Fall an die Fristen halten, denn nur dann gibt es eine Sicherheit für die Mitnahme der Rufnummer.

Aus diesem Grund sollte man sich in jedem Fall an die Fristen halten, denn nur dann gibt es eine Sicherheit für die Mitnahme der Rufnummer.


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