Sonderrufnummern sperren – so geht es bei Telekom, Vodafone, O2 und 1&1

Autor: Bastian Ebert

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Sonderrufnummern effektiv bei Telekom, Vodafone, 1und1 sperren – wer schon mal negative Erfahrungen mit den sogenannten Sonderrufnummern hatte – insbesondere betrifft es die Nummer mit der Vorwahl 0800 -, kann mit Sicherheit sagen, dass das kein unbedingt positives Erlebnis ist. Da es aber nur sehr schwer ist diejenigen, die sich hinter den fraglichen Rufnummern verstecken zu fassen, treiben sie ihr Unwesen immer noch im Internet weiter. Was man aber machen kann oder gar muss, ist sich über die Methoden dieser Schurken zu informieren, damit man auf jegliche Betrugsversuche nicht anspringt und sich am besten schützen kann. Mehr dazu erfahren die Leser im Weiteren.

Definition von Sonderrufnummern

Sonderrufnummern sind Telefonnummern, die nicht als originäre Teilnehmerrufnummer einem gewöhnlichen Teilnehmer-Telefonanschluss zugeordnet sind. Anrufe von Teilnehmern auf Sonderrufnummern können durch den Telefondienstleister mittels Routing zu beliebigen Standorten bzw. Diensten weitergeleitet werden.

Sonderrufnummern werden in der Regel für kostenpflichtige Dienste verwendet, z. B. für Gewinnspiele, Hotlines oder Premium-Dienste. Es gibt jedoch auch kostenlose Sonderrufnummern, z. B. für Auskunftsdienste oder Notrufnummern.

Die wichtigsten Arten von Sonderrufnummern sind:

  • 0800-Nummern: Kostenlose Rufnummern für Service- und Auskunftsdienste.
  • 0180-Nummern: Kostenpflichtige Rufnummern für Service- und Auskunftsdienste.
  • 0137-Nummern: Kostenpflichtige Rufnummern für Mehrwertdienste, z. B. Gewinnspiele oder Musik-Downloads. Diese werden gerne auch von Voting-Shows genutzt (beispielsweise das Voting im Dschungelcamp oder das Voting bei Voice of Germany)
  • 0900-Nummern: Kostenpflichtige Rufnummern für Premium-Dienste, z. B. Sexhotlines oder Dating-Dienste.

In der Regel stellen die Sonderrufnummern die Service-Rufnummern unterschiedlicher Unternehmen, unter anderem auch Mobilfunkanbieter. Die Liste der Sonderrufnummer-Vorwahlen sieht dabei wie folgt aus:

  • 0180-1 bis 0180-7
  • 0137
  • 0138
  • 0900
  • 0700
  • 0800

Dazu gehören auch die Notdienste und Lebenshilfe-Hotlines dazu:

  • 110
  • 112
  • 115
  • 116-100
  • 116-006
  • 116-111
  • 116-116
  • 116-117
  • 116-123

Sind die Sonderrufnummern immer kostenpflichtig?

Diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten: nein, die Sonderrufnummern sind nicht immer kostenpflichtig. Will man bestimmte Dienste erreichen, wird die Information über die entstehenden bzw. nicht entstehende Kosten angezeigt. So gibt es auch Gratis-Service-Dienste. Entscheidet man sich diese Informationen nicht zu beachten, sind die Dienste, bei welchen zusätzliche Gelder während der Telefonate entstehen, dazu verpflichtet den Anrufer darüber zu informieren. Folgende Vorwahlen sind kostenlos aus dem deutschen Festnetz zu erreichen:

  • 0800
  • 0180-7 (nur die ersten 30 Sekunden kostenlos, danach 7 Cent pro Minute)
  • die in der Regel dreistelligen Notdienst-Rufnummern, die mit 11 beginnen

Bei allen anderen Premium-Rufnummern gibt es immer auch eine Abrechnung – selbst wenn man eine Allnet Flat hat. Mehr dazu: Was ist alles bei einer Allnet-Flat dabei?

Kosten der Sonderrufnummern

In folgender Tabelle werden die kostenpflichtigen Sonderrufnummern angezeigt. Dabei sollten die Leser darauf achten, dass bei Anrufen, die mit dem Handy gemacht werden, höhere Kosten entstehen werden:

VorwahlKosten aus dem Deutschen Festnetz
07006,3 Cent pro Minute
0900variiert, maximal 3 Euro pro Minute oder 30 Euro pro Anruf
0137-1
0137-5
14 Cent pro Anruf
0137-2
0137-3
0137-4
0138
14 Cent pro Minute
0137-625 Cent pro Anruf
0137-8
0137-9
50 Cent pro Anruf
013814 Cent pro Minute
0180-1
0180-5
14 Cent pro Minute
0180-26 Cent pro Anruf
0180-39 Cent pro Minute
0180-4
0180-6
20 Cent pro Anruf
0180-7nach den ersten 30 Gratis-Sekunden 7 Cent pro Minute

Für viele der Rufnummer gilt dabei eine Preisangabepflicht oder sogar eine Preisansagepflicht. Das Verbraucherportal Bayern schreibt dazu:

Wer gegenüber Endnutzern Premium-Dienste (0900), Auskunftsdienste (118xy), Massenverkehrsdienste (0137), Service-Dienste (0180), Kurzwahldienste anbietet und dafür wirbt ist gem. § 109 TKG zur Preisangabe verpflichtet.
Es muss der Bruttopreis zeitabhängig je Minute oder zeitunabhängig je Inanspruchnahme einschließlich der Umsatzsteuer und sonstiger Preisbestandteile (z.B. Verbindungskosten) angegeben werden. Der Preis muss gut lesbar, deutlich sichtbar und in unmittelbarem Zusammenhang mit der Rufnummer angegeben werden.

Des Weiteren müssen die Nutzer auf Phishing achten, einer weiteren Methode, die von Internet-Betrügern genutzt wird. Dabei werden die privaten Informationen der Kunden „gefischt“ und für finanzielle Bereicherungszwecke ausgenutzt. Prinzipiell lassen sich diese Rufnummer über die sogenannten Drittanbietersperre abschalten. Das schützt vor zu hohen Rechnungen oder gleich der Sperre der Rufnummer.

Sonderrufnummern als Telekom Kunde sperren

Bei einem Festnetzanschluss muss man wie folgt vorgehen: im Kundencenter muss man in dem Menü die Option „Anschluss & Tarif“, dann „Telefonie-Einstellungen“ und anschließend „IP-basierte Telefonie“ wählen. Hier kann man die entsprechende Sperrung vornehmen. Falls diese Methode nicht funktionieren sollte, kann man die Sonderrufnummern auch alternativ per Telefon-Taste sperren. Um die abgehenden Anrufe zu blockieren muss man folgendes machen:

  1. auf Telefonhörer drücken und anschließend den Code *051* eingeben
  2. als nächstes gibt man die eigene PIN ein
  3. dann muss man auf die Rautetaste (#) drücken
  4. anschließend muss man die Ansage abwarten. Die Sperre muss nun erfolgreich durchgeführt worden sein und man kann auflegen

Diese Vorgehensweise kann man bei dem 0900-Rufnummern anwenden. Bei der 0137 Vorwahl gibt man anstatt von *051* den *052* Code ein, bei 0180er Nummern dann *053*.

Sonderrufnummern als T-Mobile Kunde sperren

Um die Sonderrufnummern als Telekom Mobilfunk-Kunde (gilt sowohl für die MagentaMobil Tarife als auch für die Telekom Prepaid Karten) erfolgreich blockieren zu können, muss man zunächst die Telekom-Hotline anrufen (Aus dem Festnetz: 0800 330 1000; Vom Handy: 0800 330 2202) und den Sachverhalt schildern. Alternativ kann man auch die Meldung auf der offiziellen Telekom Seite abgeben, sodass das Telekom-Hilft-Team die unerwünschte Nummer sperren kann.

Sonderrufnummern als Vodafone Kunde sperren

Ebenso wie bei anderen Anbietern, lassen sich auch bei Vodafone die Sonderrufnummern blockieren. Auch dies ist sowohl für die Vodafone Handytarife als auch für die Callya Prepaid Sim von Vodafone möglich. Das kann man entweder persönlich online bei „Mein Vodafone“ machen oder die Kundenbetreuung abrufen. Beim ersteren muss man sich mit den entsprechenden Daten – Benutzernamen und Passwort – anmelden und die Sperre einrichten. Beim letzteren Vorgang ruft man entweder die 0172 229 0229, wenn man ein CallYa Kunde ist oder die 0800 172 12 12 Nummer als Mobilfunk und DSL Kunde an. Eine Drittanbietersperre ist leider nur für den Mobilfunk und nicht für Festnetzanschluss möglich.

Sonderrufnummern bei O2 sperren

Auch O2 bietet sowohl für die O2 Prepaid Simkarten als auch für die normalen O2 Handytarife die Möglichkeit, Premium-Nummern und Mehrwertdienste zu sperren. Dies geht am einfachsten direkt im Kundenbereich und man kann mit sehr wenigen Klicks alle entsprechenden Nummern sperren. Man findet die entsprechenden Einstellungen unter o2.de–>Meino2–>Tarif & SIM-Karte–>SIM-Karte verwalten.

Dort kann man beispielsweise auch die Drittanbietersperre mit setzen so das keine weiteren Fremdkosten über die Handyrechnung eingezogen werden können.

Sonderrufnummern als 1&1 Kunde sperren

Bei den 1&1 Tarifen geht die Sonderrufnummersperre auf andere Weise vonstatten. Dabei muss man die entsprechende App herunterladen (Android und iOS) – die Anwendung ist selbstverständlich kostenlos -, diese installieren und dort, im persönlichen Kundenbereich, die lästigen Nummern blockieren.

Bei dem Mobilfunkanbieter 1&1 kann man folgende Nummern sperren lassen:

0137er, 0900er, 0180er, 118er, 0137er, 01131,01136, 01141, 22er und 5555

In der App muss man dann in dem Punkt „Verträge“ nach dem passenden Handy-Vertrag suchen und diesen anschließend auswählen. Weiter muss man auf „SIM-Karten Einstellungen“ und dann auf „Sonderrufnummern“ drücken. Mithilfe des Schiebereglers kann man die angezeigten bzw. wählbaren Nummern ein- und ausschalten. Das sollte dazu führen, dass die störenden Sonderrufnummern gesperrt werden.

Weitere Anleitungen in diesem Bereich haben wir hier zusammengestellt: Mobilcom-Debitel Drittanbietersperre | ALDI Drittanbietersperre


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