Schubladenvertrag – Was steckt dahinter und welche Vorteile und Nachteile gibt es?

By Bastian Ebert

Was versteckt sich hinter dem „Schubladenvertrag“- wem dieser Begriff nichts sagt, sollte sich die Zeit nehmen, folgenden Artikel zu lesen. In diesem Beitrag wird nämlich genau erklärt, was das ist, wie man damit umgeht und wie man davon profitieren kann, ohne dabei Geld zu verlieren.

Unter dem umgangssprachlichen Begriff „Schubladenvertrag“ versteht man einen Mobilfunk- oder Handyvertrag, der kurzer Zeit nach Vertragsabschluss nicht weiter benutzt wird und somit in der „Schublade verschwindet“. Die entsprechenden Kosten, die einer genauen Nachprüfung vorenthalten bleiben, müssen aber im Endeffekt gezahlt werden. An dieser Stelle wird auch der eigentliche Sinn eines Schubladenvertrags leicht zu erkennbar sein. In der Wikipedia schreibt man als Erklärung:

Ein „Schubladenvertrag“ ist keine Gattung der Handyverträge. Es handelt sich um eine geflügelte Bezeichnung, die für einen Vertrag verwendet wird, welcher ungenutzt („in der Schublade“) aufbewahrt wird. Durch Sonderangebote oder Aktionen liegen dem Mobilfunkvertrag attraktive Beilagen, wie Handys, Spielekonsolen, Laptops oder Fernseher bei. Wenn die gesamten Kosten des Vertrages preiswerter sind als das beigefügte Produkt, lohnt sich für den Kunden der Kauf. Der Vertrag wird dann ungenutzt (in der Schublade) aufbewahrt.

Mittlerweile sind solche Verträge und Tarife aber eher selten – in den meisten Fällen werden die Handys und Smartphones derzeit mit aktiven Tarifen refinanziert. Prinzipiell kann man aber natürlich jeden Tarif zu einem Schubladenvertrag machen – seien es Telekom Tarife, Vodafone Handyverträge oder Allnet FLat von o2.

TIPP: Aktuell haben Verbraucher oft den Bedarf an mehrere Simkarten, da immer mehr Gerät mobiltauglich sind und ins Netz gebracht werden können. MultiSIM und Zweitkarten sind daher sehr beliebt. Wer eventuell noch einen Schubladenvertrag herumliegen hat, kann sich dies dann sparen und einfach diesen Vertrag nutzen. Generell kann man solche Verträge auch kündigen, wenn man sich nicht mehr braucht – das spart Geld auf der Mobilfunk-Rechung.

Das Wesentliche zum Thema Schuladenvertrag

Das Interessante an einem Schubladenvertrag ist, dass dieser aufgrund der Mindestvertragszeit nicht kündbar ist, von anderen, attraktiveren Angeboten aber schon längst überholt wurde. So wird jeder Vertrag, der nicht gekündigt wurde, innerhalb weniger Monate zu einem veralteten und vergessenen Schubladenvertrag. Deswegen ist es äußerst wichtig, dass man rechtzeitig an den Kündigungstermin denkt und diesen im Auge behält. So werden die Kunden vor allem durch das Angebot eines Vertragsschlusses mit einem zusätzlichen kostenlosem Handy gelockt. Natürlich kann man auch davon profitieren, indem man einen Schubladenvertrag abschließt und ein neues Gerät zum günstigsten Preis erhält, dabei muss man aber wiederum an den Kündigungstermin denken und den Vertrag mindestens 3 Monate vor der Ablaufszeit annullieren. Daher ein weiterer Tipp: den Kosten-Nutzen-Kalkül vornehmen. Wenn man alle Informationen zu dem Vertrag in Sicht behält und dabei beim Kauf eines Smartphones beträchtliche Summe spart, kann von einem Schubladenvertrag in der Tat profitieren. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Vertragsvergleich, den man mithilfe von Google vornehmen kann.

UPDATE: Seit Ende 2021 wurden die Fristen bei der automatischen Verlängerung von Verträge deutlich verkürzt. Das betrifft auch Schubladenverträge. In der Regel können sie mittlerweile monatlich nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit auch wieder gekündigt werden. Für Verbraucher ist es also deutlich einfach geworden, sich von alten Schubladenverträgen auch wieder zu trennen.

Provisionssteigerung durch Schubladdenverträge

Durch erfolgreich abgeschlossene Mobilfunkverträge werden die Anbieter mit einer Provision vergütet. Je mehr Verträge man also abschließt, desto höher wird die Provisionsklasse eines Unternehmens. Durch mehr Provision sind die Anbieter auch in der Lage, bessere Mobilfunkkonditionen für ihre Kunden bereitzustellen und somit gegen die Konkurrenz anzutreten. Je attraktiver die Konditionen, desto mehr Kunden wird der Anbieter ansprechen können. Je höher die Kundenanzahl, desto mehr wird der Gewinn sein. Somit entsteht eine Formel, nach welcher der Anbieter immer mehr Gewinn erzielen kann.

Ist ein Schubladenvertrag vom Gesetz erlaubt?

Ja. Wären die Rechte und Pflichten dem Kunden im Vertrag nicht nahegelegt worden, wäre so ein Angebot gesetzwidrig, aber der Käufer erhält dabei jegliche Informationen, die zu dem Erwerb des Vertrags und/ oder Handys, die den Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht widersprechen. Leider sind auch die versteckten Informationen, die im Kleintext gedruckt werden nicht verboten und gelten somit als von dem Kunden gelesen. Auch sind diejenigen, die so einen Schubladenvertrag abschließen in der Regel sehr gut über die Konsequenzen informiert. Wer aber so etwas geschenkt bekommt, sollte sich am besten informieren lassen und für sich entscheiden, ob ihm der Schubladenvertrag passt.

Fazit

Um alles nochmal zusammenzufassen, lässt sich sagen, dass an einem Schubladenvertrag nichts Kriminelles ist. Wer von dem günstigen Handykauf profitieren will, wird es sicherlich schaffen. Jedoch sollte man auf jeden Fall alle Informationen über den Vertrag im Auge behalten und diesen auch rechtzeitig kündigen. Wenn das nicht passiert, läuft man Gefahr mehr für das Gerät zu zahlen, als es ursprünglich gekostet hat.

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