Anonym telefonieren – So kann man die eigene Rufnummer unterdrücken – Wahrscheinlich hat das folgende Szenario schon jeder erlebt: Man wird angerufen aber auf dem Bildschirm steht lediglich „Unbekannte Nummer“. Dies zeigt, dass der Anrufer seine Nummer unterdrückt hatte, als er angerufen hat. Bei der Unterdrückung der Rufnummer wird die Handynummer nicht übertragen und so dem Empfänger auch nicht angezeigt. Allerdings kann es dann auch sein, dass der Angerufene diese Anrufe nicht annimmt, weil es bereits schlechte Erfahrungen mit diesen Nummern gab. Man kann auch pauschal alle Anrufe mit anonymen Nummern sperren und einiger Nutzer setzen auf dieses System.
In diesem Artikel wird erklärt, wann es ratsam sein könnte seine eigene Rufnummer zu unterdrücken und wie dies bei verschiedenen Smartphones funktioniert.
Inhaltsverzeichnis
Warum man manchmal anonym anrufen sollte
Eine Handynummer ist eine Information, die einiges der Privatsphäre einschränkt. Schließlich kann jeder, der die Handynummer kennt, bei dem Besitzer der Nummer anrufen. Daher sind manche Menschen besonders vorsichtig im Umgang mit ihrer Handynummer und geben diese nur in seltenen Fällen raus. Es ist manchmal also sinnvoll sich vor Rückrufen zu schützen, wenn man dies nicht möchte. Dabei hilft das Anrufen mit Rufnummernunterdrückung, da so ein Rückruf verhindert wird. Dies ist besonders nützlich, wenn man Fremde kontaktiert zum Beispiel aufgrund eines Angebots im Internet. Man weiß schließlich nie,w er hinter diesem Angebot steht und was die eigentlichen Absichten dieser Person sind. Man sollte jedoch bedenken, dass manche Menschen Anrufe von unterdrückten Rufnummern nicht annehmen, da sie vielleicht genauso skeptisch sind. Man fragt sich in solchen Situationen dann häufig, was der Anrufer bitte möchte, dass seine Rufnummer anonym bleiben soll. Man sollte also nicht grundsätzlich mit unterdrückter Rufnummer telefonieren.
Die Rufnummernunterdrückung funktioniert jedoch nicht in allen Fällen und man ist damit auch nicht komplett anonym. Beim Anrufen von Rettungsdiensten und Polizei wird die Rufnummer beispielsweise immer Übertragen. Dies ist wichtig, damit die Arbeit der Einsatzkräfte nicht behindert wird. Außerdem können die Kommunikationsanbieter und Behörden die Rufnummer trotzdem zurück verfolgen, wenn der Angerufene sich belästigt fühlt und dies anordnet.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten anonym zu telefonieren. Man kann entweder generell seine Rufnummer unterdrücken oder nur einen Anruf anonym tätigen. Bei der ersten Variante werden alle folgenden Gespräche mit unterdrückter Rufnummer getätigt bis die Einstellung wieder deaktiviert wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die Rufnummer über die GSM-Steuercodes nur bei Telefonaten mit einer bestimmten Handynummer zu unterdrücken. Alle anderen Empfänger sehen dann die Rufnummer trotzdem noch. Dies funktioniert über die Kurzwahl #31#. Diese Kurzwahl tippt man in das Tastenfeld seinem Handys ein und ergänzt dann die entsprechende Telefonnummer, für die die Anrufe anonym seien sollen. Der Befehl lautet also #31#Handynummer.
Diese Variante ist unabhängig vom Netz und funktioniert sowohl für D1 Flat, Vodafone Tarife als auch O2 Simkarten. Es macht auch keinen Unterschied ob man eine teure Allnet Flatrate oder einen Prepaid Karte vom Discounter nutzt – diese Funktion gibt es immer.
UPDATE: Wer dauerhaft nach einer Lösung sucht, sollte über eine weitere Rufnummer mit Sim nachdenken. Es gibt mittlerweile einige kostenlose Lösungen auf dem Markt, mit denen man nicht mehr die eigene Handy-Nummer nutzen muss. Mehr dazu: Kostenlose Rufnummer für Webseiten und mehr.
Anleitung zum generellem Unterdrücken der Rufnummer
Bei Android Smartphones kann man die Rufnummer in den Einstellungen unterdrücken. Leider gibt es keine einheitliche Anleitung, da die Menüpunkte je nach Hersteller und sogar Modell unterschiedlich heißen und sich an unterschiedlichen Stellen des Menüs befinden. Man sollte also immer nach Synonymen der in der Anleitung genannten Menüpunkte Ausschau halten. Hier folgen nun zwei Anleitungen, die bei den meisten neuen und gängigen Smartphones der Hersteller Samsung, Sony Xperia, HTC und Wiko funktionieren sollten.
- Im Homescreen das Telefon, welches durch ein Telefon-Symbol dargestellt ist, aufrufen.
- Auf die drei Punkte in der oberen rechten Ecke tippen.
- Nun den Punkt „Einstellungen“ auswählen.
- Dann den Menüpunkt „Anrufe“ und danach „Zusätzliche Einstellungen“ anklicken.
- Unter dem Punkt „Anrufer-ID“ auf „Rufnummer unterdrücken“ tippen.
Nun sollte die Rufnummer unterdrückt sein und das anonyme Anrufen funktionieren. Wenn diese Schritte nicht funktionieren, kann man die zweite Anleitung ausprobieren.
- Im Homescreen die Einstellungen, welche durch ein Zahnrad symbolisiert werden, öffnen.
- Hier nach den Menüpunkten „Anrufen“ oder „Anrufeinstellungen“ suchen und den jeweiligen auswählen.
- Unter „Sonstige Anrufeinstellungen“ den Menüpunkt „Zusätzliche Einstellungen“ anklicken.
- Danach auf den Punkt „Anrufer-ID“ tippen und dort „Rufnummer unterdrücken“ wählen.
Apple ist bei der Benennung und Gliederung des Menüs etwas einheitlicher. Hier gibt es zwischen den einzelnen Modellen keinen Unterschied in der Anleitung. Die Schritte sind also beim iPhone 5 die gleichen wie beim iPhone XS oder neueren Modellen:
- Im Homescreen die Einstellungen, das Zahnrad-Symbol, auswählen.
- Den Menüpunkt „Telefon“ anklicken.
- Dort auf „Meine Anrufer-ID senden“ tippen.
- Den Schieberegler nach links schieben, so dass er grau wird.
Funktionieren alle diese Schritte bei einem Handy nicht und man findet auch keine inhaltlich ähnlichen Punkte im Menü, dann kann man wieder auf die GSM-Steuercodes zurückgreifen. Tippt man den Steuercode *31# in das Tastenfeld ein und bestätigt ihn mit dem grünen Hörer, dann werden zukünftig alle Anrufe mit unterdrückter Nummer getätigt. Zum Deaktivieren der Rufnummernunterdrückung einfach den Steuercode #31# nutzen.
Wichtig ist: die Rufnummer wird dabei nur beim Anrufer nicht angezeigt. Die Mobilfunk-Betreiber sehen intern natürlich dennoch, wer angerufen hat und ob die Nummer unterdrückt wurden. Man kann sich also auf diese Weise nicht der Strafverfolgung entziehen, denn Polizei und Staatsanwaltschaften haben dennoch Zugriff auf die Nummer und die Anrufdaten.
Video: Rufnummer unterdrücken bei Android
Video: Rufnummer unterdrücken bei iPhone und iPad
Die gesetzlichen Grundlage für die Rufnummern-Unterdrückung
§ 15 TTDSG Rufnummernanzeige und -unterdrückung
- Bietet der Anbieter eines Sprachkommunikationsdienstes bei Anrufen die Anzeige der Rufnummer der anrufenden Endnutzer an, so müssen anrufende und angerufene Endnutzer die Möglichkeit haben, die Rufnummernanzeige dauernd oder für jeden Anruf einzeln auf einfache Weise und unentgeltlich zu unterdrücken. Angerufene Endnutzer müssen die Möglichkeit haben, eingehende Anrufe, bei denen die Rufnummernanzeige durch den anrufenden Endnutzer unterdrückt wurde, auf einfache Weise und unentgeltlich abzuweisen. Wird die Anzeige der Rufnummer von angerufenen Endnutzern angeboten, so müssen angerufene Endnutzer die Möglichkeit haben, die Anzeige ihrer Rufnummer beim anrufenden Endnutzer auf einfache Weise und unentgeltlich zu unterdrücken. Die Anzeige von Rufnummern von anrufenden Endnutzern darf bei den Notrufnummern 112 und 110 sowie den Ruf nummern 124 124 und 116 117 nicht ausgeschlossen werden.
- Bei Anrufen zum Zweck der Werbung dürfen anrufende Nutzer weder die Rufnummernanzeige unterdrücken noch bei dem Anbieter des Telekommunikationsdienstes veranlassen, dass diese unterdrückt wird; der anrufende Nutzer hat sicherzustellen, dass dem Angerufenen die dem anrufenden Nutzer zugeteilte Rufnummer übermittelt wird.
- Sofern Anschlussinhaber es beantragen, müssen Anbieter von Sprachkommunikationsdiensten einen Anschluss bereitstellen, bei dem die Übermittlung der Rufnummer unentgeltlich ausgeschlossen ist. 2Auf Antrag des Anschlussinhabers sind solche Anschlüsse im Endnutzerverzeichnis (§ 7) zu kennzeichnen. Ist eine Kennzeichnung nach Satz 2 erfolgt, so darf an den gekennzeichneten Anschluss eine Übermittlung der Rufnummer des Anschlusses, von dem der Anruf ausgeht, erst dann erfolgen, wenn die Kennzeichnung in der aktualisierten Fassung des Endnutzerverzeichnisses nicht mehr enthalten ist.
- Hat der Anschlussinhaber die Eintragung in das Endnutzerverzeichnis nicht nach § 17 beantragt, unterbleibt die Anzeige seiner Rufnummer bei dem angerufenen Anschluss, es sei denn, dass der Anschlussinhaber die Übermittlung seiner Rufnummer ausdrücklich wünscht.
- Die Absätze 1 bis 4 gelten auch für Anrufe in das Ausland und für aus dem Ausland kommende Anrufe, soweit sie Anrufende oder Angerufene im Inland betreffen.
Leistungsmerkmale im Überblick
- Anrufweiterschaltung
- Anrufersperre
- Rufnummernsperre fest
- Rufnummernsperre veränderbar
- Dreierkonferenz
- Anklopfen
- Busy on busy – Ruf abweisen bei besetzt
- Halten, Rückfragen, Makeln
- Rufnummernanzeige (CLIP)
- Rückruf bei Besetzt
- Rufnummernunterdrückung (CLIR)
- Rufnummernübermittlung
- Identifizieren (MCID)
- Selektive Anrufweiterschaltung
- Rückrufbitte per SMS
- Anruferinnerung per SMS
- Entgangene Anrufe per SMS

Ich begleite die Entwicklungen im Bereich der Telekommunikation und des Mobilfunks bereits seit 2006 und schreibt regelmäßig zu den Theme Handytarife, Smartphones, Allnet Flat und zu den anderen Bereichen, die mit dem Mobilfunk zusammenhängen. Ziel ist es dabei die Verbraucher möglichst einfach und dennoch umfassend über die Produkte auf dem Markt zu informieren und vor allem die neuen Entwicklungen verständlich zu beschreiben. Bei Problemen oder Fragen – einfach die Kommentare nutzen oder micht direkt anschreiben. Mehr zu mir und meinem Hintergrund: Wer schreibt hier?
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